Baby und Kleinkind – der richtige Sonnenschutz im Sommer
Sonnenschutz für Kinder: Endlich ist er da, der Sommer. Hohe Temperaturen, strahlender Sonnenschein und hier und da eine Erfrischung im kühlen Nass – das sind Dinge, auf die sich die meisten Familien nun freuen.
Worauf aber gilt es gerade bei Babys und noch kleinen Kindern zu achten, wenn diese ihre Eltern ins Freibad oder an den Strand begleiten? Grundsätzlich gehören Babys nicht in die Sonne. So viel gleich vorweg. Mit einem Baby sollten Sie sich daher immer ein schönes Plätzchen im Schatten suchen. Aber so ganz vermeiden lässt sich der Kontakt mit UV-Strahlen auch im Schatten nicht.
Hier erfahren Sie, welche weiteren Maßnahmen Sie zum Schutz Ihrer Kleinsten treffen können, damit das Plantschen im Wasser und das Spielen im Sand nicht mit einem bösen Sonnenbrand endet.
Sonnencreme – Ab wann und welcher LSF*?
Sonnencremes enthalten häufig Inhaltsstoffe, wie chemische UV-Filter, Parabene und Duftstoffe, die die sensible Haut von Babys reizen oder das Risiko einer Allergie fördern können. Manche dieser Inhaltsstoffe stehen sogar im Verdacht, hormonell wirksam zu sein. Deshalb ist es empfehlenswert, Sonnencreme erst ab ca. einem Jahr zu verwenden.
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Wer auch später auf Sonnencremes mit chemischen UV-Filtern verzichten will, für den sind mineralische Sonnencremes das Mittel der Wahl. Auch wenn diese meist einen unschönen weißen Film auf der Haut hinterlassen, so sind sie oftmals verträglicher als Sonnencremes mit chemischen UV-Filtern. Allerdings können sie die Haut auch leider etwas austrocknen.
Gerade bei Kleinkindern sollten Sie außerdem einen hohen Lichtschutzfaktor wählen. LSF30 sollte grundsätzlich das Minimum sein. Bei einem Urlaub in den Bergen, am Meer oder in Äquatornähe, sollten Sie eher zu LSF50 oder zu LSF50+ greifen.
Sonnenschutz durch Textilien
Vor allem, wenn Sie Ihr Baby noch nicht mit Sonnencreme eincremen können, sollte die Haut weitgehend bedeckt sein, um Sonnenbrand vorzubeugen. Ein Sonnenhut mit Nackenschutz, sowie Kleidung aus leichten, atmungsaktiven Textilien sind im Sommer sehr ratsam, um die empfindliche Babyhaut zu schützen und zeitgleich eine Überhitzung zu vermeiden. Grundlegendes zur passenden Babykleidung gibt es hier.
Wie wäre es zum Beispiel mit Seide oder Leinen? Beides ist leicht und luftig und leitet Feuchtigkeit gut nach außen. Seide hat zudem einen angenehm kühlenden Effekt. Aber auch reine Baumwolle ist für leichte Sommerkleidung gut geeignet. Haben Sie sich schon einmal mit den verschiedenen Textilien befasst, aus denen Babykleidung gefertigt wird? Es lohnt sich, denn die Eigenschaften sind teilweise sehr unterschiedlich. Im Elternmagazin Windelprinz erfahren Sie mehr darüber. Lesen Sie dazu den Artikel „Babykleidung – Welche Stoffe sind am besten für sensible Babyhaut?“.
Spezielle UV-Schutzkleidung als Sonnenschutz
Insbesondere Kinder und Menschen mit heller Haut profitieren darüber hinaus auch von spezieller UV-Schutzkleidung. Der Schutzfaktor solcher Kleidungsstücke wird gewöhnlich in UPF (Ultraviolet Protection Factor) angegeben und drückt den Faktor aus, um wie viel man sich länger der Sonneneinstrahlung aussetzen kann, als ohne den jeweiligen Schutz.
Dennoch sollte selbst ein langärmliger UPF 50+ Badeanzug nicht als Freibrief verstanden werden, Ihr Kind über längere Dauer der Sonne auszusetzen.
Sonnenschirm und Sonnenverdeck
Für Kinderwagen und Babyschale gibt es spezielles Zubehör wie Sonnenschirme oder Sonnenverdeck. Damit können Sie Ihr Baby vor direkter Sonnenstrahlung schützen. Aber auch ein Sonnenschutz für die Autoscheibe macht Sinn.
Manche Autos haben bereits praktische Lösungen integriert. Falls nicht, lassen sich Sonnenblenden für die Seitenscheibe problemlos nachträglich, mittels Saugnäpfen an der Innenseite anbringen.
Ausreichend Flüssigkeit
Bieten Sie Ihrem Kind besonders an heißen Tagen regelmäßig zu trinken an. Werden Babys nicht mehr voll gestillt, sind stark verdünnte Fruchtschorlen, ungesüßte Tees und natürlich Wasser am besten.
Bei voll gestillten Babys ist die Muttermilch in der Regel vollkommen ausreichend, damit das Baby neben den lebenswichtigen Nährstoffen auch ausreichend Flüssigkeit bekommt. Zusätzliches Wasser oder Tees können bei voll gestillten Babys sogar gefährlich sein. Das gilt auch für Flaschenkinder. Aus genau diesem Grund sollte Flaschennahrung übrigens auch niemals verdünnt werden. Lesen sie hier wie viel Babys trinken.
Mittagssonne meiden
Die Mittagssonne hat es meist in sich. Statt sich und Ihr Baby dieser auszusetzen, sollten Sie, je nach Land, lieber die Zeit vor 11 Uhr oder nach 16 Uhr nutzen, um sich mit Ihrem Baby draußen aufzuhalten. Die Zeit dazwischen eignet sich doch auch wunderbar für einen kleinen Mittagsschlaf. Nutzen Sie für Spaziergänge oder Erledigungen an besonders heißen Sommertagen am besten die Morgenstunden, wenn die Luft noch frisch ist. Ihr Baby wird es Ihnen danken.
Wind und Wolken
Vorsicht auch bei bedecktem Himmel und Wind. Der Schein kann hier schnell trügen. Auch wenn die Sonne hinter Wolken versteckt ist oder ein angenehmer Wind weht, kann die UV-Strahlung dennoch sehr hoch sein. Auch dann sollte Ihr Kind ausreichend geschützt werden.
Nach dem Plantschen
Nach einem Bad im Meer oder im Freibad sollten Sie die Rückstände von Chlor- oder Salzwasser zeitnah von der Haut Ihres Babys abspülen. Sie können ansonsten Hautreizungen hervorrufen oder die Haut austrocknen. Alternativ können Sie Ihr Baby baden, um Salzwasser, Sand oder Chlor-Rückstände loszuwerden und die Haut vor ungewollten Reizungen schützen.
Halten Sie sich nach dem Plantschen noch weiterhin draußen auf, vergessen Sie nicht, weiterhin auf den Sonnenschutz zu achten und diesen ggf. zu erneuern. Bei Kindern über einem Jahr durch Nachcremen, außerdem durch geeignete Kleidung, Kopfbedeckung und Schatten. Bedenken Sie dabei aber Eines: Nachcremen erneuert zwar den Schutz, verlängert jedoch nicht die Schutzzeit.
*LSF = Lichtschutzfaktor bei Sonnenschutzcremes
LSF steht für Lichtschutzfaktor und wird im englischen auch als SPF was sun protection factor bedeutet. Der LSF /SPF ist wichtig wenn man die ausreichend schützende Sonnenceme für den Hauttyp von Menschen auswählt.
Einfach gesagt gibt der Lichtschutzfaktor einer Sonnenschutzcreme an wie viel mal länger die Haut damit der Sonne ausgesetzt werden kann als es ohne die Sonnencreme zu benutzen. Ausführlich ist hier alles erklärt.