Wie wirken sich Emojis auf unsere alltägliche Kommunikation aus ?
Es gibt sie erst seit Ende der 1990er Jahre und doch sind sie mittlerweile allgegenwärtig. Emojis wurden durch den Japaner Shigetaka Kurita entwickelt, die „Geburt“ in Japan ist kein Zufall, sind sie doch von Kalligrafie und Mangas beeinflusst.
Ihren endgültigen Durchbruch hatten sie im Jahr 2010, als durch den sogenannten Unicode eine Normierung erfolgte, die eine einheitliche, plattform- und geräteunabhängige Verwendung sicherstellen soll.
Das Unicode Konsortium mit Sitz in Kalifornien aktualisiert seitdem fortlaufend die anerkannte Liste der Symbole. Es besteht aus Mitgliedern wie Google, Apple und Microsoft und entscheidet auf Basis von Vorschlägen, die Nutzer per Mail einreichen können. Die aktuelle Emoji Liste umfasst mehr als 1800 Symbole.
Emotionale Kommunikation mit Emojis
Doch welche Auswirkungen haben Emojis auf unsere Kommunikation? Wo und wie werden sie verwendet und bewirken sie Veränderungen oder haben sogar eine „Verrohung“ der Sprache zur Folge? Diese Fragestellungen sind zunehmende Gegenstand von sprachwissenschaftlichen Forschungen und Studien.
Verwendung finden Emojis danach vor allem in digitaler, interaktiver Kommunikation, d.h. in Medien wie Facebook, Messenger oder WhatsApp und hier jeweils vorwiegend im privaten Umfeld. In der beruflichen Umgebung sind sie hingegen derzeit nur schwach verbreitet.
Emoji Bilder – sprechen in Bildern
Der Austausch von Nachrichten in den digitalen Umgebungen ähnelt einem persönlichen Gespräch. Es fehlen aber zwei wichtige Komponente: die Gestik und die Mimik. Und genau hier unterstützen die Emojis: Mit Ihnen ist es deutlich einfacher, Formulierungen eindeutiger zu machen und es dem Gegenüber zu ermöglichen, die Aussagen besser zu interpretieren.
So kann ein „Zwinkeremoji“ zum Beispiel verdeutlichen, dass es sich um einen ironisch gemeinten Satz handelt. Eine Hilfe zur Strukturierung von Texten können Emojis ebenfalls bilden, da der Blick des Empfängers sich zuerst auf sie richtet, wird es einfacher, den dazugehörigen Satz oder Absatz der Nachricht korrekt einzuordnen und zu interpretieren.
Ebenso leisten sie Hilfestellung für den Kontext, in dem die Nachricht steht, indem durch Darstellung als Bild intuitiv ein Zusammenhang zur aktuellen Situation hergestellt wird.
Häufige Emojis:
- Herz
- Lachen
- Klatschen
- Zwinkern
- Winken
- Wütend
Sprechende Bilder – die Welt der Emojis
Insgesamt tragen Emojis damit dazu bei, dass sich Online-Dialoge weiter in Richtung mündlicher Unterhaltungen entwickeln, ein geschriebener Text wird damit einem „echten“ Dialog ähnlicher, in dem deutlich mehr und klarere Emotionen ins Spiel kommen.
Andere Textformen werden hingegen kaum beeinflusst und von einer Verrohung der Sprache insgesamt kann also keine Rede sein. Im Gegenteil, es wird die online verwendete Schriftsprache durch die Emojis durchaus bereichert. Die These vom durch Emojis verursachten Verfall der Sprache ist somit nicht zu halten, zumal Sprache nie eine statische Einheit war, sondern immer in Entwicklung begriffen ist und im Dienste der Anwender steht.
Fazit – Herz, Lachen, Klatschen – Emojis bringen Spaß und gute Laune
Und zum Schluss noch ein Aspekt, der die Emojis besonders sympathisch macht:
Sie bringen Farbe, Spaß und gute Laune in die digitale Kommunikation! So hat das britische Unternehme Swiftkey die Nutzung und Verbreitung der bunten Emoji Bilder analysiert.
Es werden mit Abstand am häufigsten lachende Gesichter verschickt. Danach folgen küssende Smiley und Herzen. Ein trauriges „Smiley“ folgt erst an fünfter Stelle. Interessant ist, dass es durchaus regionale Unterschiede gibt.
Die meisten Herzen werden zum Beispiel in Frankreich verschickt. Das küssende Smiley ist besonders in Lateinamerika und Spanien beliebt. Emojis spiegeln also sehr gut die regionale Mentalität wider!